Rezensionen Elfenhain

LARPzeit

Nr. 4 vom 04/05/06/2004 auf Seite 7

Die Irrlichter haben in der Mittelalter/Fantasy-Musik-Szene ihre eigene Nische und einen eigenen Stil. Die Musik ist frisch, fröhlich, und unkompliziert – diese CD macht einfach Spaß. Die 15 Stücke reichen von frechen und lustigen Liedern bis zu herzzerreißenden Balladen. Bei den meisten Stücken fühlt man sich an gesellige Lagerfeuer oder in belebte Tavernen versetzt – Liedgut, das viele Barden zur Nachahmung inspirieren könnte und durch die vorwiegend deutschen Texte sehr eingängigen Charakter hat. (Christian Schmal)

Zillo

vom 06/2004 auf Seite 62

Herrlich! Mit den Irrlichtern hat sich das Mittelalter in Hinsicht auf das „Weibsvolk“ ein gutes Stück emanzipiert, denn die Spieltruppe besteht, bis auf einen Hahn im Korbe, aus vier Vertreterinnen des weiblichen Geschlechtes. Und wer da ausschließlich andächtige Liebeslieder erwartet, wird zu einem großen Teil mächtig in den Allerwertesten gezwickt. Das Quintett verkörpert Lebensfreude mit dem Mut zur Emotion… und zu zweideutigem Frohsinn und derben Späßlein. Wenn da „Der Weg“ so sanft zärtlich dahingesäuselt wird, so geht es um nichts anderes als ein wundervolles Liebesspiel. Mit „Der rechte Mann“ werden die Damen dann schon etwas konkreter und lassen sich gezielt über die Vorstellungen eines rechten Mannsbildes aus – das ganze untermalt von verspielten Flötenklängen und einer lieblichen Melodie. Im Gegensatz dazu ist der „Elfenhain“ eine verträumt-schöne Ballade voller Zerbrechlichkeit, während „Roter Mond“ zu einem schwelgerischen Liebestanz auffordert. So kann ich frei nach den Irrlichtern nur empfehlen: „Hör mal rein, ist dein Gemächt auch klein“, denn mit diesem Scheibchen liegt ein lustiges, dennoch unheimlich gefühlvolles und vor allem abwechslungsreiches Mittelalter-Folk-Gebräu vor, aus dem eine unbändige Freude und Lust entspringt. (Peter Sailer)

Orkus

vom 06/2004 auf Seite 68

Irrlichter sind der Erzählung nach kleine freche Moorgeister, die man des Nachts als kleine leuchtende Punkte über den Sümpfen tanzen sieht und schon so manchen vom rechten Weg abgebracht haben. Und auch den Mitgliedern der gleichnamigen Formation sollten wohl vor lauter Scham die Köpfe glühen, denn ihre Gedanken sind wahrlich unkeusch und ihr Verhalten wider jede Unschuld. Den Chef ihres Labels Emmuty sollen sie seinerzeit gar im Badezuber überfallen haben, um ihn von ihren (musikalischen!) Fähigkeiten zu überzeugen. Mit Erfolg! Denn nach ihrem Debutalbum Koboldtanz präsentieren sie nun ihr zweites Werk Elfenhain und beweist die – abgesehen von Christoph Danielec natürlich – ausschließlich aus Frauen bestehende Band, dass auch diese nicht nur an Liebe und Romantik denken. Schlüpfrige und gerade deshalb so schöne Texte wie Der rechte Mann oder Schenk voll ein werden dem Hörer im wahrsten Sinne des Wortes lachend entgegengesungen, während die schamlosen Mädels deutlich machen, dass sie sich nicht nur aufs freche Texten verstehen, sondern auch aufs fröhliche Flötenspiel, das neben Mandolinen und Dudelsäcken so manches Stücklein begleitet. Kompositionen wie Der Fischer, Roter Mond oder Wildgänsezeigen das Quintett von einer sehr ruhigen, ernsten Seite mit einem geschickten Händchen für traurig-schöne Balladen – allerdings nur, um dem Hörer bei Branle des souris wieder tanzend den Atem zu rauben. Unberechenbar, wie Irrlichter nun einmal sind. Wer es also frech, unzüchtig und wild und manchmal eben auch ruhig mag, liegt hier genau richtig und wird dem Elfenhainsicher mehr als nur einen kurzen Besuch abstatten. (Doreen Krase)

Pax et gaudium

Nr. 15 vom 05/06/07/2004 auf Seite 85

Wie die gleichnamigen Fabelwesaen im Moor verlocken die Irrlichter den Wanderer auf Mittelaltermärkten und Liverollenspielen mit frischen Stimmen und Klängen zum Zuhören. Ihr Repertoire reicht von alten Weisen über folkige Balladen und Tänze mit originellen Texten bis hin zu mystischen Fantasy-Stücken. Bei den 15 Titeln ihres zweiten Albums „Elfenhain“ handelt es sich teils um Eigenkreationen teils um Arrangements bekannter Stücke. In ihrer Vielfalt haben jedoch alle etwas gemeinsam: Sauber gespielt und dynamisch gesungen, entführen sie zum Träumen in eine andere Welt. Mit „Elfenhain“ zeigen die Irrlichter, dass sie sich musikalisch weiterentwickelt haben. Zwar scheint der Schritt von der Lagerfeuer-Session zu einer professionellen Abmischung und der Anpassung an die veränderten Anforderungen der Silberscheiben-Produktion noch nicht ganz vollzogen, doch das kann sich in Zukunft ja noch ändern. Weitere Infos gibt es unter www.die-irrlichter.de. (Karola Müller)