Rezensionen Rauhnächte

Karfunkel

Nr. 91, Dezember 2010 – Januar 2011 auf Seite 130

Die neue, geheimnisvolle Silberscheibe der Irrlichter bewegt sich in den Zwischenwelten der Rauhnächte. In der untrennbaren Verwobenheit heidnischer und christlicher Rituale und Melodien präsentieren sie eine Mischung traumschöner Instrumentals und mit glockenhellen Stimmen und untadeliger Intonation präsentierter Vokalkompositionen. Wie immer finden sich neben Traditionals auch eigene Kompositionen bzw. Bearbeitungen. Die musikalische Qualität der fünf schönen Damen hat sich, soweit das möglich sein sollte noch gesteigert. Kein Wunder, dass sie beim Minnesang-Turnier auf Burg Falkenstein alle drei möglichen Preise abgeräumt haben. Bleibt nur zu hoffen, dass wir von den Irrlichtern noch viele weitere Silberlinge zu hören bekommen.

Dr. Barbara Stühlmeier

Zillo

Dezember 2010 – Januar 2011 auf Seite 65

Die Spieldamen von den Irrlichtern haben in der Vergangenheit so manch neckische eindeutige Zweideutigkeit auf das Volk losgelassen. Andererseits gab es auch immer schon ihre weibliche, verträumte Seite, die spätestens anno 2005 mit der winterlichen Weihnachtsplatte „Angelus ad Virginem“ in den Vordergrund rückte. Ritterliche Gemächte mussten damals draußen bleiben und so verhält es sich auch mit ihrem neusten Werk, das sich ganz den mystischen Tagen der Rauhnächte widmet. Manch Sage und Legende rankt sich um diese zwöf kalten Nächte, in denen das Reich des Magischen mit dem der Sterblichen eine seltsame Verbindung eingeht. In zauberhaften Klängen vereinen die Irrlichter historisches Tonwerkzeug mit modernem. Alter Überlieferungen aus fernen Ländereien werden von Eigenkompositionen umspielt, Realität und Traum verschmelzen zu einem wundervollen Reigen zwischen phantastischem „Nachtflug“ und Abtauchen in die schummrigen Tiefen des „Wassermanns“.

Peter Sailer

BizTravel

Nr. 6, Januar/Februar/März 2011 auf Seite 30

Wärmer kann es einem mitten im Winter nicht werden: Die Mädelscombo entführt sanft und hochmusikalisch in nordisch-keltische Märchenwelten. Ideal für Mittelalter-Fans!

Larp Zeit

#30, Dezember 2010 auf Seite 5

Mit Rauhnächte haben Die Irrlichter ein neues Album veröffentlicht, das seinem Namen alle Ehre macht. Mal winterlich melancholisch, mal feierlich stehen die elf Songs ganz im Zeichen der mystischen Nächte um den Jahreswechsel. Sieben der Stücke sind rein instrumental eingespielt, mit traditionellen Instrumenten von der Harfe über Flöten bis zur Oboe. Aber auch der kraftvolle, mehrstimmige Gesang der Irrlichter kommt dank vier traditioneller Winter- und Weihnachtslieder nicht zu kurz. Genau die richtige CD für romantische Herbst und Winterabende.

(Karsten Dombrowski)

Sonic Seducer

11/2010 auf Seite 90

Längst schon zählen die Irrlichter zu einer festen Instantz in der illustren Mittelalter-Szene und das nicht ohne Grund, haben es sich die bezaubernden Damen doch zur Aufgabe gemacht, ihre virtuosen Leidenschaft mit Herz und Seele Leben einzuhauchen. Zwei Jahre nach dem erfolgsverwöhnten Werk „Goldstück“ beweisen die talentierten Sängerinnen erneut, dass sie keinesfalls gedenken, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, sondern vielmehr mit energischem Enthusiasmus an das Folgewerk herangehen: Diese erscheint in Form der „Raunhächte“. Jene Nächte sind im europäischen Brauchtum die geheimnisvollste Zeit des Jahres, in denen die Grenzen zwischen den Welten nur noch hauchdünn erscheinen. Ebenso mysteriös wie die Thematik mutet das Soundgemälde der charismatischen Formation an, die ihre mittelalterliche Instrumentierung durch filigrane Harfenmelodien, Nyckelharpa und Flötensoli zauberhaft ergänzen. Insbesondere der glasklare Gesang, der oft pur oder a capella vorgetragen wird, legt sich wie ein betörend sinnlicher Schleier über die wunderschönen Kompositionen („Gaudete“, „Lulle Lullay“, „Des Winters Zît“, „Lauda“), die schon jetzt verheißungsvoll den Winter willkommen heißen!

(Jasmin Froghi)

Minnesang.com

Obwohl die beliebte Frauengruppe ja bei ihren vielen Open-Air-Auftritten Gelegenheit hat, den Sommer ausgiebig zu genießen, hat …es ihr die Winterszeit besonders angetan. Nach dem Mini-Album „Angelus Ad Virginem“ (2005) nun eine weitere Huldigung an die „Rauhnächte“. Von wegen rauh: Der Grundton ist warm und herzlich, was gleich das zauberhaft-tänzerische Eingangsstück klarstellt. Es folgt eine schöne Version des von der Mittelalter-Prollszene oft böswillig verhunzten „Gaudete“, mit dem in den Seventies einst Steeleye Span in unnachahmlichem Anglo-Latein die Charts stürmten. Die Irrlichter-Version bietet mit schönen Wechseln zwischen Instrumental- und Chorteilen eine echte Alternative! Instrumental haben die Irrlichter einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, was sie ausgiebig zelebrieren: Sie musizieren inspiriert und bei aller spürbaren Konzeption immer noch mit dem nötigen Hauch Improviastion, um das ganze nicht akademisch wirken zu lassen. Gesangsstücke sind in der Minderzahl: Dabei dominiert die Mehrstimmigkeit, die dank Aufnahmen in der Kirche nach kleinem Kammerchor klingt. Dabei überzeugt vor allem das englische Renaissancestück „Lully Lullay“ aus dem Mysterienspiel „The Coventry Carol“. Insgesamt tendiert das Album in Richtung der historisch-authentischen Szene, was verblüfft, da die Irrlichter ja fast eine Popgruppe sind. Aber als solche sie haben sie inzwischen ein solches Standing, dass sie auch ihre jüngeren Fans auf ungewohnte Wege mitnehmen können.

Dr. Lothar Jahn

Metal.de

Weder Schunkeleien noch Methörner, sondern gute Musik bieten die fünf irrlichternden Musikerinnen auf ihrem Winter- und Weihnachtsalbum. Darauf versammelt sind mehrheitlich traditionelle Stücke nebst einigen Eigenkompositionen, die sich gut ins Gesamtbild einfügen. Auf allzu bekannte Weisen wurde verzichtet, statt dessen werden uns Lieder wie das altrheinische „Lasset uns lauschen“, das britische „Black and grey“ oder das finnische „Valvotun yönn valssi“ nähergebracht. So vielfältig wie die Herkunft der Musikstücke sind die Texte, deren Sprachen von Mittelhochdeutsch über Lateinisch bis Französisch reichen, ebenso wie die Instrumentierung, die allerlei historische Zupf-, Streich- und Blasinstrumente vereint. Mit den zumeist sanften und besinnlichen Stücke, die weitgehend ohne Perkussion auskommen, zeigen DIE IRRLICHTER mehr Tiefgang als mit der Tanzmusik auf ihren (an sich gelungenen) früheren Alben und verklickern damit den grobschlächtigeren Mittelalter-Bumm-Bumm-Bands, dass Niveau keine Hautcreme ist. Trotz der Bandbreite der Instrumente und ihrer Klangfarben bilden die „Rauhnächte“ ein Album aus einem Guss, das Freunde von Bands wie OMNIA, FAUN oder ESTAMPIE in deren ruhigeren Momenten ansprechen sollte. Am Gesang, der auf diesem Album eher sparsam eingeflochten wurde, gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Hervorzuheben ist ferner die Produktion dieses Albums, das teilweise in einer Kirche aufgenommen wurde, während man weitere Lieder im Studio mit der Klangvorstellung des Kirchenraumes eingespielt hat. Der sehr „räumliche“ Klang kommt den Stücken zugute, gravierende Unterschiede zwischen den Live- und Studioaufnahmen sind nicht auszumachen. Eine empfehlenswerte CD für die magische Zeit zwischen den Jahren!

In den zwölf Rauhnächten…

…sind die Grenzen zwischen den Welten dünn. Die Zeit zwischen der Wintersonnenwende und der Epiphaniasnacht (Dreikönig) ist eine geheimnisvolle, aber auch eine gefährliche Zeit, die in ganz Europa mit verschiedensten Bräuchen begangen wird, in denen Heidentum und Christentum untrennbar verwoben sind. Es ist eine Zeit zwischen den Zeiten, die Zeit der wilden Jagd, der Geister und der sprechenden Tiere, eine Zeit der Einkehr und des Feierns.

Wer aufmerksam ist und die Zeichen deuten kann, der weiß, wie es um das neue Jahr bestellt ist. Denn jede Rauhnacht steht auch für einen Monat des kommenden Jahres und so kann Euch dieses Album nicht nur in den zwölf Rauhnächten, sondern im ganzen Jahr begleiten.

Um die besondere Atmosphäre dieser Zeit für Euch einzufangen, haben wir einige Titel in der evangelischen Kirche in Oberwinter live eingespielt, die den Klang der historischen Instrumente besonders schön transportiert. Andere Lieder haben wir mit der Klangvorstellung aus dem historischen Gebäude im Studio eingespielt. Dabei gilt unser besonderer Dank Mani und Nico, die alle Klänge kongenial zu dem verwoben haben, was ihr auf dieser Silberscheibe hören könnt.